Samstag, 7. Februar 2015
Mehr Glück als Verstand, oder ein Schaf im Wolfspelz
Alles weg... verloren, gelöscht!!! 18.000 Bilder einfach gelöscht!!

Nein, ich hatte keinen emotionalen Kollaps gehabt und wollte mich auch nicht von meiner kontroversen Vergangenheit distanzieren in dem ich alle Beweise vernichte. Im Gegenteil, ich habe bei meinen letzten Besuch in München Bilder von längst vergangene Nächte und was da so alles passiert war mitgebracht. Erinnerungen eines vergangenen Lebens das man mit Vollgas auf der rechten Spur beschreiben kann. Du kannst Dir vorstellen wie oft es da gekracht hat. Ich habe damit begonnen diese Fotos einzuscannen um sie dann einen auserwählten Freundeskreis zugänglich zu machen. Freunde die Teil dieser Epoche waren und die beteiligt an den einen oder anderen crash waren. Manche haben die Schäden nicht überlebt und haben sich freiwillig aus meine berüchtigte Gästeliste entfernt. Andere wurden zu Junkies die verrückt nach mehr Joy-Rides waren und erst in Fahrt kamen, wenn die anderen umgefallen sind.

Zu viel Sonne macht dumm!! Das stimmt.
Langsam glaube ich das ich in diesem Leben ausschließlich mit Glück und weniger mit Verstand weitergekommen bin.

Mit der Arbeit läuft es nicht so wie erwartet und ich glaube ich schreibe noch ein Buch darüber wie Deutsche Unternehmen im Ausland ihr Geld verschleudern und dabei ihre Reputation vernichten. Auf jeden Fall will ich meinen Popo retten und das sinkende Schiff verlassen. So habe ich mich bei namhafte Unternehmen auf ihre Stellenausschreibungen beworben. Ich war der Meinung einen aussergewöhnlich interessanten Lebenslauf zu haben der etwas out of the box ist und ich mich somit kaum vor Zusagen retten kann. Denkste... ich habe von alle angeschriebene Unternehmen eine Absage bekommen. Nein, das hat mich nicht deprimiert und ich habe keine Zweifel an meiner Persönlichkeit... aber 12 Absagen sind schon hart!!

Zum Glück habe ich kein Problem Anschluss an der einheimischen Gesellschaft zu finden. So habe ich eine Einladung eines Bekannten einer Münchener Freundin eine Wüsten-Tour zu machen angenommen. Er wollte auf den Weg 2 Schafe als Geschenk kaufen für einen fernen Verwandten zur Hochzeit seines Sohnes das nächste Woche stattfindet. So sind wir zum Schafmarkt gefahren das ca. eine Fahrstunde von Riyadh auf den Weg in die Wüste liegt. Dort hat unser Bekannter gehandelt und mir die Eigenschaften eines guten Schafes erklärt. Ich muss zugeben es war interessant und ich denke ich weiss was ich als Rentner machen werde. Das Buch "der Alchemist" aber umgekehrt. Nach den Reisen Hirte werden!

Nach langem verhandeln hat er sich mit einen Verkäufer geeinigt und wir haben mit ach und Krach 2 sehr große und sehr starke Schafe gefangen. Dann aber die Tragödie. Sie wurden mit einem Draht an die Beine gebunden um dann in den Pick-Up liegend transportiert zu werden. Ich musste sofort an meine Freundin Katrin denken und habe mir vorgestellt wie sie mit ihren alles vernichtenden Blick meine Eingeweide pürriert. Liebe Katrin, ich habe mich für die Viecher eingesetzt und den Trip in die Wüste abgelehnt um ihr Leiden so kurz wie möglich zu halten. Anstatt einen Ausflug zu machen haben wir die Schafe in ihr neues Domizil bei ihren neuen Besitzer in einen großen Garten geliefert wo sie glücklich bis zu ihrer Schlachtung gelebt haben. Zwar zum Unverständnis meines Gastgebers, aber er hat meine Meinung toleriert. Besonders nach dem ich ihm vorgeschlagen hatte ihn unter den selben Bedingungen durch die Gegend zu fahren. Er hat mich nie wieder angerufen!!

Beim Verhandeln

Vor 2 Tagen war ich bei einen anderen Freund einer anderen Freundin eingeladen. Das Erlebnis war großes Kino. Details im nächsten Brief aus der Wüste...

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Sonntag, 14. Dezember 2014
Am Ende bleibt die Haltung
Liebe Freunde,
da ich seit 3 Wochen unter Euch weile und ich weitaus weniger spannende oder sagen wir mal weniger aussergewöhnliche Highlights erlebe als die die ich in der Wüste habe, gibt es nicht viel zu berichten. Schließlich möchte ich Euch ja mit auf meine Reisen in die große weite Welt mitnehmen. Als ich letztens in Berlin im Taxi gesessen bin, hat mich der Fahrer mit gebrochenem Deutsch gefragt wo "wo kommst Du Bruder"? Zum ersten mal war ich etwas verlegen und wusste nicht welche die richtige Antwort ist. Soll ich meinen Kosmos auf ein winziges kleines Wort das ein Land beschreibt reduzieren? Aber dann wäre die Antwort doch falsch. Oder soll ich den Mann verwirren, denn er erwartet nicht das meine Antwort "aus München" sein wird.
"Aber wo kommst Du original"? was als Besessenheit rüberkam. Der Mann war besessen vom Glaube das ich kein Deutscher sein kann und vom Interesse es herauszufinden. "Aus der großen weiten Welt. So heisst meine Heimat". "Oh, diese Land ich kenne nischt. Habe ich noch nie gehört" Ich seufzte "dafür sprichst Du aber sehr gut Deutsch"!!!

Don’t ask where I am from, if you don’t care about where I am going to. What is mankind without history and what records could be achieved if there is no track to follow? Life’s most valuable asset is time. The moment it is consumed it will be gone without return. Some people sit at the dock of the bay and watch time passing away. Others jump out of planes. But all of them consume time. Now i have decided for myself to consume my time with discovering what ever possible as much as possible. Discovering means adventure, desire and thrill. I am longing for desire. I walk the line as if it would never come to an end following old tracks and sometimes leaving the path to where no one has been before. Along the road, there are stages on which people play their show. Some of these shows are attractive, some are interesting and some are worth to stay and watch. When I pass by such an exceptional show than I take a brake from walking and I rest for a while giving the show attention and giving it a chance to attract my interests. I remain silent standing beside the stage observing the action, watching the player like a phantom. Some heroes look at me and invite me to play in their show by saying the first hello. And sometimes I take their offer just to satisfy the obsession and the desire in my heart by discovering the show of someone else and by taking action in the life of a stranger for selfish reasons. It begins with a first hello, an invitation that i accept knowing that i will be leaving it behind one day. Something that is ending the moment it began. But you, my hero of today, you don’t know this! It’s only me who knows that the road is wating, and that i have to follow the unknown path of travelers!! But in between my stay and my walk away, there is the joy of having a rest from walking and the feel of good life. And there is the adduction through passion together with the allure of the sin that cause a wanting to influence this show, your show… What means, you got me!! I might be gone already before you play your final act and this used to be always the case. Always!! But I will be carrying some of your show between my shoulders. Some of the time consumed by us together will last in my mind, and some of it will stay in my heart. And the bad time? There will be no bad time!! I will be walking the line from stage to stage, from a good show to a better one. One day I will reach the end of the road where i will have to make the final step. From the highest cliff in my memories down to the ground where i will touch down and connect with the ultimate light… there will be no run away from the end. The countdown for the final step and the final act will start at the moment when longing become satisfaction and the soul start to hover while the time passes away slowly. I want this cliff to be higher than the clouds, to have as much time as possible to reconsume the sumary of my memories before i die. During my final act i want to ask myself „was it worth it“? And I want the answer to be "yes it was"!! So if you want my attention, than attract my mind. Otherwise, don’t interrupt me when you see me walking along trying to consume my time. Just shut up and go home.

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Samstag, 29. November 2014
after all it makes no difference
Meinen ersten Rausch hatte ich mit 16. Mein Vater war der Meinung wir sollten mal wieder umziehen und sind diesmal in den Süden von Jordanien gezogen wo er in einer Stadt namens Ma'an die neu eröffnete Kantine der Jordanischen Eisenbahn gepachtet hat. Ich habe bei ihm mitgearbeitet und oft die Schule geschwänzt. Wenn ich im Unterricht war, dann habe ich meistens geschlafen. Nach ein halbes Jahr bin ich gar nicht mehr in die Schule, und nach ein Jahr hatte die Eisenbahn mich gefragt ob ich die Kantine als Interim Manager führen kann weil mein Vater gekündigt und sie keinen Ersatz hatten. Ich war 16 und das war meine erste Pleite.
Das ganze ist mit Skandal, Pleite, Spass und wertvolle Begegnungen mit Menschen verbunden. Am Ende hat mich die Eisenbahn als Lehrling für Bahnbaumaschinen Mechaniker angestellt gegen den Willen des Werkstattleiter. Bei meinen ersten Unfall hat er mich in die Wüste geschickt. Ich hatte einen Gabelstapler umgekippt... Anschließend war ich Tea Boy und hatte mich in einer der Assistentinnen so richtig verknallt. Mit ihr ein platonisches Dingsda gehabt. Sie hat mir eine Bankbürgschaft zusammen mit einer ihrer Kolleginnen gemacht als ich die Pleite vom Kantinengeschäft abzahlen musste. Ihr Name war Abla. Es gibt eine Wüstenlegende über einen Poeten Namens Antar Ibn Shaddad und seine große Liebe Abla... Als das rauskam hat mich die Eisenbahn gefeuert.

Zuvor hat der neue Kantinen Pächter (Herr Alsundus) meine Leidenschaft für die Gastronomie erkannt und mich als Teilzeit Mitarbeiter übernommen. Ich habe nebenberuflich die Abendschicht in sein Restaurant im Zentrum von Ma'an gearbeitet. Zu der Zeit war die Gastronomie überwiegend in Ägyptischer Hand. Ein anderer Mitarbeiter und ich waren die einzigen Jordanier in der Ganzen Restaurantszene. Wir waren gleich jung und hatten Narrenfreiheit. An ein Wochenende war mein Vater mit seiner Frau weg nach Amman für 3 Tage gefahren. Ich hatte freie Bude und die Jungs waren in Feierlaune. Ein Taxi zum drug dealer (was mann bei uns heute Getränke Markt nennt) und zurück mit den abartigsten Spirituosen und Bier. Um Mitternacht ging die Party im Restaurant los und ich kann mich nur an die erste halbe Stunde erinnern.

In der Küche gab es einen Arbeitstisch aus Holz auf dem das TK Fleisch über Nacht zum auftauen gelegt wurde. Ich bin auf diesen Tisch langsam zu mir gekommen und musste zum Entsetzen feststellen, dass ich mitten in dieser Auftau-Soße gelegen bin. Es hieß ich hätte selbst das Fleisch vorbereitet und es ohne Behälter auf den Tisch gestellt.

Das war er also der Rausch. Ein Black out mit wilde Erinnerungsfetzen über Trinksprüche, Musik, Tanz, Wilde Gedanken und dann Ohnmacht.

Seit Montag bin ich in Berlin und am Donnerstag Abend hatte es eine kleine Runde für den Geburtstag vom Chef und seine Assistentin gegeben. Beide hatten erst kürzlich gehabt. Nach Feierabend ging es mit dem Glühwein am Gandarmenmarkt los. Ich habe knapp 3 Monate in der Wüste verbracht und mein Alkohol Konsum ist stark gefallen. Die Sonne, die schwarzen Umhänge der Frauen, die Lust, die Leidenschaft das Wetter... Ich bin in mein Hotelzimmer aufgewacht und hatte mich an meinen ersten Rausch von vor 27 Jahren erinnert. Diese verdamten Ägypter mit ihren kalt gestellten Gläser, der Tisch, das Tauwasser, der Black Out. Bedauerlicher Weise konnte ich mich nicht an die letzten 3 Stunden des gestrigen Abends erinnern. Ich hatte schon im Gespräch immer wieder nach Ihren Namen gefragt. Sie ist eine Assistentin einer anderen Abteilung. Ich kann mich daran erinnern, dass ich ihren Duft in meine Nase gespürt hatte. Aber was der Anlass dieser Nähe und was dabei geschehen ist weiss ich nicht. Ich kann mich an ein Long Island Ice Tea erinnern (wiedereinmal) und mindestens 7 Glühwein davor, Irish Coffee und noch etwas heisses... Stell Dir vor, ich trinke seit 27 Jahre. Wie viel meines Lebens habe ich wohl vertrunken und vergessen?? Es war Freitag, Black Friday.

http://youtu.be/E0Pj--52k-g

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Die Taxi Fahrer und ich
Der Freitag Morgen war da und die Lobby wurde still nachdem sie mit all den 200 Mädels die überwiegend italienisch und Skandinavisch gesprochen haben zu platzen drohte. Sie sind dann samt Frühstückspaket mit 4 Bussen nach Abu Dhabi gekarrt worden. Ich habe auf die 08:00h in Deutschland gewartet und meinen Onkel angerufen der mir Geld auf mein Konto zahlen sollte was er auch freundlicherweise gemacht hat. Bin ins Büro und habe mit meinen Chef beschlossen das ich nun nach Deutschland fliegen muss um mein Visum neu zu beantragen. Gesagt getan. Mein Rückflug war schon gebucht, ich musste nur das Datum ändern. Gegen Aufpreis versteht sich. Die nächste verfügbare Klasse war am Sonntag in der Früh laut Internet. Gebucht! Jetzt musste ich nach Abu Dhabi und eine Unterbringung für eine Nacht finden. Auch im Internet gebucht. Nur fälschlicherweise anstatt genau hinzuschauen hatte sich das Hotel 160KM weiter Nördlich von der Stadt befunden. Das war mir erst klar nachdem ich in das Taxi mitten im Niemandsland von Dubai Taxi auf Abu Dhabi Taxi umgestiegen bin und er mir die Adresse auf sein Navi gezeigt hat. Ich dachte mir was soll's, dann mach ich eben Strand Urlaub für einen Tag, Samstag die Nacht durch und komme pünktlich zum Flieger an. Dabei ist das Taxi gefahren, und es fährt und fährt und fährt.. nach 2 Stunden dachte ich an die Flughafen Fahrt und das ich niemals rechtzeitig ankommen kann. Vor allem wie komme ich von diesen Fleck der Erde wieder in die Zivilisation zurück? Eine Hingabe hat mich dazu geführt bei der Fluggesellschaft anzurufen und mich nach einen früheren Flug zu erkundigen. Der nächste geht um kurz nach Mitternacht. Für das Online Buchen war ich anscheinend noch von den Hostessen geblendet oder zuviel Sonne erwischt. Taxi Fahrer angewiesen einen U Turn zu machen und Richtung Flughafen zu steuern was nicht so einfach ist da es keine Möglichkeiten zum Umdrehen auf dieser verlassenen Strasse gab. Die nächste Gelegenheit war kurz vor dem Hotel in dem ich gebucht hatte. Flug umgebucht und natürlich wieder Umbuchungs Gebühr bezahlt, Hotel storniert und 4 Stunden sight seeing in der Wüste gehabt. Du kannst Dir vorstellen was der Taxifahrer gedacht hat als ich nach 4 Stunden bezahlt und ausgestiegen bin.
Einmal Highway und zurück!!
Am Flughafen hatte ich reichlich Zeit bis zum Abflug. So habe ich nach ein Pub gesucht und bin im dortigen Irish Pub des Hotels "Premier Inn" gelandet. Waren es im gleichnamigen Hotel in Dubai die 200 Hostessen, so sind es in diesem die Bedienungen... Wie dem auch sei, um 01:00 saß ich im Flieger, um 07:00 in München, um 12:00 Erlebnis der Bayerischen Wirtshaus Kultur um 17:00 kochen mit Herrn Schöne, um 19:00 die ersten Gäste um 23:00 dann endlich ins Bett!!

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