Samstag, 29. November 2014
after all it makes no difference
Meinen ersten Rausch hatte ich mit 16. Mein Vater war der Meinung wir sollten mal wieder umziehen und sind diesmal in den Süden von Jordanien gezogen wo er in einer Stadt namens Ma'an die neu eröffnete Kantine der Jordanischen Eisenbahn gepachtet hat. Ich habe bei ihm mitgearbeitet und oft die Schule geschwänzt. Wenn ich im Unterricht war, dann habe ich meistens geschlafen. Nach ein halbes Jahr bin ich gar nicht mehr in die Schule, und nach ein Jahr hatte die Eisenbahn mich gefragt ob ich die Kantine als Interim Manager führen kann weil mein Vater gekündigt und sie keinen Ersatz hatten. Ich war 16 und das war meine erste Pleite.
Das ganze ist mit Skandal, Pleite, Spass und wertvolle Begegnungen mit Menschen verbunden. Am Ende hat mich die Eisenbahn als Lehrling für Bahnbaumaschinen Mechaniker angestellt gegen den Willen des Werkstattleiter. Bei meinen ersten Unfall hat er mich in die Wüste geschickt. Ich hatte einen Gabelstapler umgekippt... Anschließend war ich Tea Boy und hatte mich in einer der Assistentinnen so richtig verknallt. Mit ihr ein platonisches Dingsda gehabt. Sie hat mir eine Bankbürgschaft zusammen mit einer ihrer Kolleginnen gemacht als ich die Pleite vom Kantinengeschäft abzahlen musste. Ihr Name war Abla. Es gibt eine Wüstenlegende über einen Poeten Namens Antar Ibn Shaddad und seine große Liebe Abla... Als das rauskam hat mich die Eisenbahn gefeuert.

Zuvor hat der neue Kantinen Pächter (Herr Alsundus) meine Leidenschaft für die Gastronomie erkannt und mich als Teilzeit Mitarbeiter übernommen. Ich habe nebenberuflich die Abendschicht in sein Restaurant im Zentrum von Ma'an gearbeitet. Zu der Zeit war die Gastronomie überwiegend in Ägyptischer Hand. Ein anderer Mitarbeiter und ich waren die einzigen Jordanier in der Ganzen Restaurantszene. Wir waren gleich jung und hatten Narrenfreiheit. An ein Wochenende war mein Vater mit seiner Frau weg nach Amman für 3 Tage gefahren. Ich hatte freie Bude und die Jungs waren in Feierlaune. Ein Taxi zum drug dealer (was mann bei uns heute Getränke Markt nennt) und zurück mit den abartigsten Spirituosen und Bier. Um Mitternacht ging die Party im Restaurant los und ich kann mich nur an die erste halbe Stunde erinnern.

In der Küche gab es einen Arbeitstisch aus Holz auf dem das TK Fleisch über Nacht zum auftauen gelegt wurde. Ich bin auf diesen Tisch langsam zu mir gekommen und musste zum Entsetzen feststellen, dass ich mitten in dieser Auftau-Soße gelegen bin. Es hieß ich hätte selbst das Fleisch vorbereitet und es ohne Behälter auf den Tisch gestellt.

Das war er also der Rausch. Ein Black out mit wilde Erinnerungsfetzen über Trinksprüche, Musik, Tanz, Wilde Gedanken und dann Ohnmacht.

Seit Montag bin ich in Berlin und am Donnerstag Abend hatte es eine kleine Runde für den Geburtstag vom Chef und seine Assistentin gegeben. Beide hatten erst kürzlich gehabt. Nach Feierabend ging es mit dem Glühwein am Gandarmenmarkt los. Ich habe knapp 3 Monate in der Wüste verbracht und mein Alkohol Konsum ist stark gefallen. Die Sonne, die schwarzen Umhänge der Frauen, die Lust, die Leidenschaft das Wetter... Ich bin in mein Hotelzimmer aufgewacht und hatte mich an meinen ersten Rausch von vor 27 Jahren erinnert. Diese verdamten Ägypter mit ihren kalt gestellten Gläser, der Tisch, das Tauwasser, der Black Out. Bedauerlicher Weise konnte ich mich nicht an die letzten 3 Stunden des gestrigen Abends erinnern. Ich hatte schon im Gespräch immer wieder nach Ihren Namen gefragt. Sie ist eine Assistentin einer anderen Abteilung. Ich kann mich daran erinnern, dass ich ihren Duft in meine Nase gespürt hatte. Aber was der Anlass dieser Nähe und was dabei geschehen ist weiss ich nicht. Ich kann mich an ein Long Island Ice Tea erinnern (wiedereinmal) und mindestens 7 Glühwein davor, Irish Coffee und noch etwas heisses... Stell Dir vor, ich trinke seit 27 Jahre. Wie viel meines Lebens habe ich wohl vertrunken und vergessen?? Es war Freitag, Black Friday.

http://youtu.be/E0Pj--52k-g

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Die Taxi Fahrer und ich
Der Freitag Morgen war da und die Lobby wurde still nachdem sie mit all den 200 Mädels die überwiegend italienisch und Skandinavisch gesprochen haben zu platzen drohte. Sie sind dann samt Frühstückspaket mit 4 Bussen nach Abu Dhabi gekarrt worden. Ich habe auf die 08:00h in Deutschland gewartet und meinen Onkel angerufen der mir Geld auf mein Konto zahlen sollte was er auch freundlicherweise gemacht hat. Bin ins Büro und habe mit meinen Chef beschlossen das ich nun nach Deutschland fliegen muss um mein Visum neu zu beantragen. Gesagt getan. Mein Rückflug war schon gebucht, ich musste nur das Datum ändern. Gegen Aufpreis versteht sich. Die nächste verfügbare Klasse war am Sonntag in der Früh laut Internet. Gebucht! Jetzt musste ich nach Abu Dhabi und eine Unterbringung für eine Nacht finden. Auch im Internet gebucht. Nur fälschlicherweise anstatt genau hinzuschauen hatte sich das Hotel 160KM weiter Nördlich von der Stadt befunden. Das war mir erst klar nachdem ich in das Taxi mitten im Niemandsland von Dubai Taxi auf Abu Dhabi Taxi umgestiegen bin und er mir die Adresse auf sein Navi gezeigt hat. Ich dachte mir was soll's, dann mach ich eben Strand Urlaub für einen Tag, Samstag die Nacht durch und komme pünktlich zum Flieger an. Dabei ist das Taxi gefahren, und es fährt und fährt und fährt.. nach 2 Stunden dachte ich an die Flughafen Fahrt und das ich niemals rechtzeitig ankommen kann. Vor allem wie komme ich von diesen Fleck der Erde wieder in die Zivilisation zurück? Eine Hingabe hat mich dazu geführt bei der Fluggesellschaft anzurufen und mich nach einen früheren Flug zu erkundigen. Der nächste geht um kurz nach Mitternacht. Für das Online Buchen war ich anscheinend noch von den Hostessen geblendet oder zuviel Sonne erwischt. Taxi Fahrer angewiesen einen U Turn zu machen und Richtung Flughafen zu steuern was nicht so einfach ist da es keine Möglichkeiten zum Umdrehen auf dieser verlassenen Strasse gab. Die nächste Gelegenheit war kurz vor dem Hotel in dem ich gebucht hatte. Flug umgebucht und natürlich wieder Umbuchungs Gebühr bezahlt, Hotel storniert und 4 Stunden sight seeing in der Wüste gehabt. Du kannst Dir vorstellen was der Taxifahrer gedacht hat als ich nach 4 Stunden bezahlt und ausgestiegen bin.
Einmal Highway und zurück!!
Am Flughafen hatte ich reichlich Zeit bis zum Abflug. So habe ich nach ein Pub gesucht und bin im dortigen Irish Pub des Hotels "Premier Inn" gelandet. Waren es im gleichnamigen Hotel in Dubai die 200 Hostessen, so sind es in diesem die Bedienungen... Wie dem auch sei, um 01:00 saß ich im Flieger, um 07:00 in München, um 12:00 Erlebnis der Bayerischen Wirtshaus Kultur um 17:00 kochen mit Herrn Schöne, um 19:00 die ersten Gäste um 23:00 dann endlich ins Bett!!

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